St. Hippolytus (Helden)
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Hippolytus ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Helden, einem Ortsteil der Stadt Attendorn, im Kreis Olpe, in Nordrhein-Westfalen.
Geschichte und Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus einer Urkunde des Erzbischofs Konrad von Hochstaden von 1253 geht die Gründung der Kirche durch Erzbischof Anno II. von Köln (1010–1075) hervor.[1]
Das Gebäude ist ein dreijochiger, einschiffiger, romanischer Gewölbebau. Es wurde aus Bruchstein gemauert. Der einjochige Chor mit halbrunder Apsis ist erhöht. Er wurde mit Kreuzgratgewölben ausgestattet. Die zweijochigen Nebenchöre mit Apsiden wirken in der Außenansicht wie Fragmente von Seitenschiffen. Auf der Südseite wurde später eine Sakristei angebaut. Durch einen Umbau im 13. Jahrhundert wurde die ursprünglich flach gedeckte Kirche eingewölbt. Der wuchtige Turm im Westen der Kirche ist ungegliedert.
Krypta
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter dem Chor befindet sich eine Krypta in Form einer Umgangskrypta. Diese ist ein kreuzgewölbter Raum, das Gewölbe wird von zwei quadratischen Pfeilern getragen. Die Krypta ist nach Osten halbrund geschlossen, sie hat zwei tonnengewölbte stollenartige Zugänge. Im zentralen tonnengewölbten Kryptaraum wurden 1935 eine romanische Gewölbemalerei und eine Sepulkrumnische mit weiteren Malereien freigelegt. Sie gehören zu den ältesten romanischen Malereien in Westfalen.[2]
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kanzel von der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts von Johann Sasse
- Zwölf handwerklich geschnitzte Apostelfiguren vom Anfang des 16. Jahrhunderts
- Gotisches Vortragekreuz aus der Mitte des 14. Jahrhunderts (befindet sich in der Sakristei)
- Spätromanische weibliche Sitzfigur, deren Deutung unklar ist[3]
- Orgel, 1976 von Orgelbau Gebrüder Stockmann unter Einbeziehung von Teilen einer älteren Vorgängerorgel des Fuldaer Orgelbauers Fritz Clewing aus dem Jahr 1897 gefertigt[4]
Friedhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche ist von einem Friedhof umgeben. Die Grabstätten sind nach alter Tradition einheitlich gehalten, um ein sichtbares Zeichen für die Aussage Im Tode sind alle Menschen gleich zu setzen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen. Band 2, Westfalen, Deutscher Kunstverlag, München 1969
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 1268, I. 2. Gräfl. Plettenberg'sches Archiv Heeren, Archivteil Bamenohl, Dr. Diestelkamp 1.1. und Depositum Helmut Lehnen im Kreisarchiv Olpe: MCCLX octavo, in crastino ciroum – cisionis domini. In cimiterio Medebicke (Medebach) - Thietmar von Waldeck belehnt den Ritter Herbord, Vogt (advocatus) von Helden und dessen Gattin Bertha mit dem Patronatsrecht über die Kirche in Helden zusammen mit den übrigen Gütern, die Herbord bereits von ihm und seinen Vorfahren besitzt; div. Zeugen (bei Diestelkamp viele Personen einzeln aufgeführt); 2 anh. Siegel:, 1. Thietmars v. Waldeck an grünschwarzen Seidenfäden, nur Fragment, 2. der Stadt Medebach, an weißen Seidenfäden (ab). Interessanterweise ist ein Vermerk dabei "Medebach auf dem Friedhof". Wurden dort die Verhandlungen geführt?
- ↑ Achim Walder: Sehenswertes im Südlichen Sauerland zwischen Biggesee und Rothaargebirge, Walder Verlag, Kreuztal 2004, S. 12–14 in der Google-Buchsuche
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen. Band 2, Westfalen, Deutscher Kunstverlag, München 1969, Seiten 210 und 211
- ↑ Helden, St. Hippolytus auf orgelsammlung.de. Abgerufen am 14. Mai 2024 (deutsch).
Koordinaten: 51° 6′ 58″ N, 7° 57′ 8,9″ O